Die Journalistin Katrin Eigendorf wurde mit dem Augsburger Friedenspreis ausgezeichnet. Bei der Verleihung im goldenen Saal des Rathauses wurde auch die Rolle des Journalismus im Krieg und für den Frieden gewürdigt.
Die Auszeichnung der Auslands-Korrespondentin Katrin Eigendorf mit dem Augsburger Friedenspreis ist nach Ansicht des ehemaligen Chefredakteurs der „Süddeutschen Zeitung“, Kurt Kister, der die Laudatio hielt, ebenfalls eine Würdigung der Rolle des Journalismus „im Krieg und für den Frieden“. Autoritär regierte Staaten schafften „dezidiert und gründlich die Freiheit der Medien ab“, sagte Kister in seiner Laudatio. „Kein Wunder, denn Freiheit kann wehtun - denen, die etwas zu verbergen haben, die nicht kritisiert werden wollen, die immer rechthaben.“ Putins Krieg sei ein grausames Beispiel dafür. Es gebe in diesem Sinne keinen Frieden ohne Freiheit - und gerade nicht ohne die Freiheit der Berichterstattung, so Kister.
Weil Eigendorf konsequent und professionell auch über diese Zusammenhänge berichte, sei sie eine „persona pro toto“, die beispielhaft für einen Berufsstand stehe, der „zu den tragenden Pfeilern unseres Gemeinwesens“ gehöre. Damit meine er „den freien, weitgehend unabhängigen, überzeugenden, manchmal auch zu überzeugten, informierenden, einordnenden, immer wieder mal mitfühlenden, hin und wieder leidenschaftlichen Journalismus“. In einem Umfeld, in dem die Bedeutung der klassischen Medien als Vermittler und Erklärer im Strom der Informationen immer mehr abnehme, sei Eigendorf noch eine „Fernsehpersönlichkeit“.
Die 61-Jährige habe die „seltene Gabe“, durch ihre besondere Art Menschen in der Ukraine, in Afghanistan oder in Russland mit jenen Menschen zu verbinden, die in Deutschland Fernsehen schauten. Mit ihrer Berichterstattung nehme sie vorbildlich die Verantwortung wahr, bei den Menschen hierzulande keinen „Gewöhnungseffekt“ in Bezug auf die aktuellen Kriege eintreten zu lassen, auf den etwa Putin und seine Machtclique setzen würden.
Katrin Eigendorf arbeitet seit 2018 im Reporterpool der ZDF-Hauptredaktion Aktuelles, mit Berichterstattungs-Schwerpunkten in Afghanistan, der Ukraine, Russland, im Libanon, im Irak und in der Türkei. 2021 berichtete sie aus Afghanistan über die Rückkehr der Taliban. Seit Ende Februar 2022 dokumentiert sie den Krieg in der Ukraine.